Freitag, 26. Februar 2010

Village, Village und Ruhe - die Zweite ...

Nach dem gestrigen Tag und den einmaligen Erlebnissen für unsere Gruppe fing der Morgen mit Motorradgeräuschen, muhenden Kühen, Affen auf dem Dach der Unterkunft und allerlei Geräuschen von geschäftigem Treiben im Dorf an.

Aus Erfahrung vom letzten Jahr - die Kühe werden gegen 05:30 gereinigt und dann tragen die Frauen den Mist zunächst aus dem Dorf (wie allen Müll) und kippen ihn in oder neben den Fluss.
Leider hat es das Center of Social Action (CSA) auch in 10 Jahren noch nicht geschafft, diese Praxis in eine umweltfreunlichere umzukehren.

Wir also Zähneputzen an der Hauptstrasse (hier kommt ja nur alle Jubeljahre mal ein Vehikel vorbei) und die morgendlichen Geräusche - man könnte wieder von Ruhe sprechen - geniessen.












To be continued....

Donnerstag, 25. Februar 2010

Village, Village und Ruhe...

Einige Reisevorbereitungen für den Aufenthalt im Village dürfen nicht unbeachtet bleiben - Hr. Balzer bei der Nutzung der modernen Kommunikation über Skype.





Auch Toilettenpapier und unsere improvisierten Decken aus zerteilten Bettlaken dürfen nicht unbeachtet bleiben.




Nach Besichtigung eines früheren Slums in Bangalore brachen wir am Mittwoch (Gestern) gegen 14:00 Uhr in Richtung eines Dorfes (Village) in der näheren Umgebung von Bangalore auf.





Auf dem Weg haben wir dann die "Auferstehung" erkannt - die "Resurrection Church" oder "Kirche der Auferstehung" lässt uns nun nicht mehr daran zweifeln, dass es genauso wie im Hinduismus auch in der christlichen Kirche eine Wiedergeburt gibt. Ob diese allerdings zwingend in den Vororten von Bangalore stattfinden muss, sollte ein Anwalt im Vorhinein klären.





Dieses Dorf als Ziel - Name unaussprechlich - liegt ca. 30-40 Km von Bangalore entfernt an einer Seitenstrasse aus Staub von einer Seitenstrasse, die ihrerseits eine Seitenstrasse der Landstrasse ist - so unser Eindruck.






Nach ca. eindreiviertel Stunden erreichen wir das Dorf, in dem wir nächtigen. Auch der Anblick der fast schon sterneverdächtigen Unterkunft lässt unsere Herzen höher schlagen.



Alle Dinge, die irgendwie für Glück sorgen sollen, die Geister abhalten oder das Schlechte draußen halten sollen sind hierzulande mit der "Svastika" versehen - bei näherer Betrachtung fällt eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Symbol eines geschichtsträchtigen Machthabers in Deutschland auf. Keine Angst - die Svastika ist bereits fast 4.000 Jahre alt - von daher ist sie wohl für die Zwecke in Europa missbraucht worden. In Indien ist sie immernocht das Zeichen für Glück, umgekert aber auch (mit verdrehter Richtung der Arme) das Zeichen für das Böse.




Auch eine Willkommensabordnung stellte sich nur Minuten nach unsere Ankunft im Dorf ein und hieß uns mit lauten unverständlichen Worten in der Landessprache Kannada willkommen.
(Gemerkt: Buch zum Erlernen dieser Landessprache erwerben!)




Nachdem wir also unsere Habseligkeiten in der Unterkunft verstaut hatten gab es landestypischen Tee - gekocht mit Teepulver, Milch (kein Wasser) und Zucker- ungewohnt aber trotzdem recht lecker.
Im Anschluss ging es dann mit unserem den natürlichen Gegebenheiten angepassten neuen Volvo-Bus, inklusive Aircondition, zum eigentlichen Village. Leider ist in Deutschland der Transport von 19 Menschen stehend auf der Ladefläche und ohne Sicherung nicht erlaubt, sonst könnte man dieses Feeling auch den daheimgebliebenen angedeihen lassen. Der Staub der hiesigen Strassen liesse sich sicherlich importieren - ohne den geht es leider nicht.






Dieses ist eines der umliegenden Dörfer - ca. 15 Km enfernt - die erst seit weinigen Jahren fliessendes Wasser und Strom haben. Wobei aber der Strom abgezapft wird (ist billiger!) und das Wasser an 2 Brunnen im Dorf per Kübel o.Ä. geholt werden kann. Bedenkt man die Strecken, die die Frauen mit den 10 bis 20 Ltr. Gefäßen vormals zu Fuss bewältigen mussten ein echter Fortschritt.






Wir besichtigten die lokale Schule - ein Projekt des Staates, der die Gebäude, Schuluniformen und die Hefte bzw. Bücher sponsort - und natürlich der Christ University, die die Lehrer stellt. Würden keine Lehrer gestellt werden, käme einmal im Monat ein staatlicher Lehrer für ca. 2 h ins das Dorf und würde die Hausaufgaben kontrollieren bzw. neue Aufgeben. Da die Dörfer sehr weit verstreut liegen und es keinen öffentlichen Nahverkehr gibt und die Schulen sonst natürlich Geld kosten (Bildung ist in Indien ein Business und kein Bürgerrecht), ist die Rate Derer, die in länglichen Umgebungen nicht Lesen und Schreiben können sehr hoch. Problem ist ausserdem, dass in der Streng hierarchischen und maskulin dominierten Gesellschaft (die Frau ist hier immernoch Eigentum des Mannes, etc.) die Älteren Familienmitglieder schon immer ohne das auskamen, wieso also sollten die Jungen das Lernen ? Es ist u.A. Aufgabe der Christ University und anderer gebildeter Mitglieder der Gesellschaft, diesen Missstand zu beheben.










Ansonsten wurden wir im Dorf von allen herzlich Willkommen geheißen. Wir durften sogar auf einem echten indischen Landfahrzeug mitfahren - einem von Kühen gezogenen Karren - insgesamt eine wackelige Angelegenheit.












Ein paar weitere Impressionen des Dorfes bevor es dann zu unserem "Schlafdorf" zurückging.


















Nach dem Abendessen haben wir das Nachtlager aufgebaut - Matrazen und Unterlagen übereinander, Laken drauf, fertig ist das Notbett. Drei wollten ja noch draußen schlafen, durften aber nicht von den Dorfbewohnern aus wegen der Moskitos. Wir sind also letztich zu viert in ein anderes Haus umgezogen und haben dort die Nacht verbracht.






Nach dem Abendessen genossen wir die Ruhe - das erste Mal in Indien nur Vögel, Zikaden und sonst keine Geräusche.

Impressionen des zweiten Tages im Village folgen - aber nicht mehr heute.

Mittwoch, 24. Februar 2010

Visit of a former Slum...

Heute Morgen haben wir nach kurzem Briefing ein städtisches Projekt
der Christ University besucht.
Vormals - vor etwa 10 Jahren - war dies ein Slum. Nun, durch Hilfe von mehreren Organisationen konnte aus dem Slum schon fast ein Stadtteil gemacht werden.
Selbst das Häuserbauen wurde den Einwohnern gezeigt - Ergebnisse von 10 Jahren Arbeit
sind auf den Bildern zu sehen.
Aktuelles Projekt der Christ University ist das Mülltrennen und die Aufgabe dies den Bewohnern zu zeigen. Man möchte sie dafür sensibilisieren, dass a) Müllentsorgung wichtig ist und b) durch Mülltrennung sogar Geld verdient werden kann.

















Mehr Impressionen vom Leben in Bangalore auf der Rückfahrt zur Christ University.









Hütten von Strassenarbeiterfamilien

Nach diesem morgendlichen (für manche harten) Kulturschock, bereiten wir uns nun auf
den Aufenthalt im Village vor. Wir werden heute Mittag gegen 14:00 Uhr Ortszeit zu einem
Village aufbrechen und uns auch die Gegebenheiten in ländlichen Umgebungen ansehen.
Zumal in diesem Village auch eine Übernachtung geplant ist.

Erfahungsbericht und Bilder folgen.